Showroom 1.0  –  ein Kunstprojekt der Europaschule

Das Forum für Kunst und Kultur in Herzogenrath wird für einige Tage zum Showroom 1.0. Das ist ein Kunstprojekt der Europaschule Herzogenrath. Alle ausgestellten Arbeiten, vorwiegend kleinformatige Bilder und Objekte, stammen aus den Schuljahrgängen 6 – 12. Das Spektrum der gezeigten Kunstwerke reicht von kleinen feinen Bildern und plakativen Arbeiten in den unterschiedlichsten Maltechniken über Fotomontagen, Zeichnungen, Rauminstallationen bis hin zu einer Multimediashow auf einem Labtop.

Fragen an die Zukunft der Welt

Beim Rundgang durch den Showroom 1.0  merkt der Betrachter schnell, dass sich die Schüler aus jedem Jahrgang bestimmten Themen gewidmet haben. So fallen sofort die auf dem Boden stehenden Brücken auf und die in der Mitte des ersten Raumes stehende Gemeinschaftsarbeit eines Tieres aus der Fantasiewelt. Eine Klasse hat sich die Grafitti-Malerei vorgenommen, eine weitere variationsreich auf einem gemalten Schachbrett Lieblingsplätze oder Wünsche formuliert.

In einigen Bildern des Showroom 1.0, unsbesondere der Schuljahrgänge 10 – 12 sind auch Fragen, Ängste und Wünsche an die Welt der Erwachsenen von heute und vor allem morgen formuliert. Wie geht es weiter? Was bringt uns die Zukunft? Dabei wurde auch nicht auf sehr drastische Darstellungen verzichtet. Gefesselte Hände von Kerstin Bannack, Titel „Schwarm“ waren zu sehen, die allerdings im Zusammenhang mit dem beigefügten Text zu sehen sind; eine gesichtslose Person mit einem aufgerissenen Körper und dem Schrei eines Totenschädels, wie es Evard Munch nicht besser machen konnte. Der entwichene böse Geist hält eine Handgranate! Eine sehr tief gehende Arbeit von Lea Sommer.

Bilder erzählen Geschichten

Insgesamt ist Showroom 1.0 ein gelungenes Kunstprojekt zwischen Schüler und Lehrern der Europaschule Herzogenrath in Zusammenarbeit mit dem Forum für Kunst und Kultur Herzogenrath.

In persönlichen Gesprächen war auch festzustellen, dass sich jeder Einzelne mit seinen Kunstwerken intensiv auseinandergesetzt hat. Das Thema Fotografie beispielsweise, zeigte die Möglichkeiten vom Einsatz des Lichtes bis hin zur Sinnestäuschung durch eine ganz einfache Fotomontage. Mit Witz waren die Sprüche „Au hur, Laber oder schwör“ von Berna Cinar, der das Herzogenrather Dialekt und die Schulhofsprache thematisiert und sein Kunstwerk „Ey Alter“ genannt hat; interessant auch die dreidimensionalen Bildobjekte, eine Landkarte, die mit einem bunten Netz überzogen ist, so dass die Karte kaum mehr sichtbar wird.  Stellt sich die Frage: Würden wir den Himmel sehen, wenn über uns alle Netzwerke sichtbar wären? Wohl kaum!

Talentierte junge Künstler

Der Redaktion denkmalplatz.de sind beim Rundgang im Showroom 1.0 einige recht talentierte junge Künstler aufgefallen. Bemerkenswert das Skizzenbuch von Julia Vilvoye, in dem viele Fantasy – Bilder, einige im Mangastil, zu finden sind. Auch die Zeichnung des Mädchens aus dessen Schoß bzw. Schürze die Friedenstauben in die Welt hinausfliegen von Kanokwan Dorsfeld bringt den Betrachter zum Nachdenken. In diese Kategorie gehören auch das Bild von Bennet Staack „Es geht um mich“ oder von Anton Stammsen mit dem langen Titel „Einmal als ich so müde war. dass ich nicht mehr atmen konnte“.

Eine besonders intensive Arbeit ist ein kleines Bild in Aquarell- oder Gouachetechnik und schwarzer Tusche. Zeineb Kaaniche aus der 12. Klasse hat es gemalt. Zu sehen ist nur die Augenpartie einer Frau, deren Gesicht nach unten verschleiert ist. Aus diesen Augen laufen kräftige Tränen. Zeinab Kaaniche nannte ihre Arbeit „Frieden“. Dieses Bild fängt ein, fesselt und löst Emotionen aus!

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