Standort Fischmarkt Ecke Schmiedstrasse/Spitzgässchen  /  Aachen
erstellt 1911/12   /   Nachbildung 1954
Künstler Hugo Lederer – Bildhauer
Heinrich-Clemens Dick – Bildhauer
Kultur-Partner

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Das Fischpüddelchen ist eine von mehreren alten Brunnenfiguren, die dem Metallbedarf der Rüstungsindustrie im 2. Weltkrieg zum Opfer fielen. Aber auch sonst hat diese Bronzefigur eine sehr bewegte Vergangenheit. Im Jahre 1911/12 wurde der Fischpüddelchen-Brunnen am Fischmarkt in unmittelbarer Zuwegung zum Domhof des Aachener Doms aufgestellt. Der Künstler und spätere Professor an der Akademie der Künste in Berlin, Hugo Lederer , 1871 – 1940, schuf diese Brunnenskulptur.

Die Folgen einer Verspätung

Zuvor hatte er den sehr lukrativen Auftrag zur Erstellung eines Reiterstandbildes am Aachener Kaiserplatz erhalten und schließlich umgesetzt. Dort steht seither das große Standbild Kaiser Friedrichs III. Allerdings war er mit seiner Arbeit in Verzug geraten und hat daher das Fischpüddelchen, das fertig in seinem Atelier in Berlin stand, als Entschuldigung bzw. Wiedergutmachung für die Verspätung, als nicht ganz freiwilliges Geschenk, der Stadt Aachen überreicht. Hätten die Stadtoberen gewusst, dass ihnen dieser kleine Mann derart Probleme bereiten würde, dann hätten sie dieses nackte Männlein wohl dankend abgelehnt.

Kulturpartner Fischpüddelchen:

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Doch nun war das „Fischpüddelchen“ da. Es stellt einen nackten kleinen Jungen dar, der mit angestrengtem Gesicht in jeder Hand je einen großen Fisch hält. „Püddelchen“ bedeutet sinngemäß „völlig nackt“ oder splitternackt, bzw. im heutigen „öcher Dialekt“ „puddelnaks“. Im Gegensatz zum „Männeken Piss“ in Brüssel sprudelt das Wasser nicht aus dem kleinen Männlein, sondern aus den Mäulern der Fische. Das Wasser für den Brunnen kam von einem der wichtigsten Bachläufe der Stadt, die „Pau“, die auch die Fische auf dem Fischmarkt kühlte. Die Pau, wie auch alle anderen kleinen Bachläufe wurden jedoch mit zunehmender Industrialisierung, einhergehend mit großer Verunreinigung, kanalisiert in den Untergrund verbracht. Heute zeigen einige Steinplatten auf dem Weg zum Fischpüddelchen den unterirdischen Verlauf der Pau.

Das „Männeken Piss“ von Aachen

Hugo Lederer stellte also mit seiner Figur einen kleinen völlig nackten Jungen dar, dessen kleine Männlichkeit ganz offen zu sehen ist. Das war Damals Grund genug für eine Vielzahl von Menschen, daran Anstoß zu nehmen. So war in der Nähe eine Volksschule. Eltern der Schulkinder, wie Mitglieder der dortigen Jungfernkongregation befürchteten, dass ihre Kinder unsittlich beeinflusst werden könnten. Die Studenten machten sich anderweitig an der Skulptur zu schaffen. Sie entfernten die Figur und nahmen sie zu ihren offiziellen studentischen „Kommers“, einem Fest der Studentenvereinigung mit. Schließlich wurde die Figur entfernt, im Suermondt Museum aufgestellt und nach Jahren, ca. 1916, allerdings unter Polizeiaufsicht, wieder an seinem alten Platz aufgestellt. 1917 wurde das Streitobjekt erneut vorübergehend demontiert. Erst nach 8 Jahren gab es einen Beschluss der Stadtverordneten, Fischpüddelchen wieder aufzustellen. Doch weder 1925, noch nach einem weiteren Beschluss 1931 fand die Figur ihren Weg zurück an den Fischmarkt.

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Metallspende

Erst 1933 wurde „das Fischpüddelchen“ wieder an seinen alten Platz gebracht. Eine schlechte Zeit für Metallskulpturen. Mit der Aufrüstung zum 2. Weltkrieg war das Schicksal des Originals endgültig besiegelt. Als Metallspende für die deutsche Rüstung wurde die Figur eingeschmolzen. Da die Gussform im Atelier von Hugo Lederer den Krieg überstanden hatte, wurde Heinrich-Clemens Dick beauftragt, eine Nachbildung der Bronze herzustellen. Seit 1954 steht der Junge mit seinen beiden Fischen wieder am Fischmarkt in Aachen.

Quellen u.a.:    http://hugo-lederer.de

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